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DER LETZTE MACHT DAS NICHTS AUS!

ist ein Scienfictionphilosophytrashcomedyroman mit vielen Ebenen und verknoteten Geschichten in der Geschichte, die keine ist. Platon hat in seinem Buch Phaidon die Unsterblichkeit der menschlichen Seele bewiesen, hat aber natürlich eine Kleinigkeit übersehen.

Die Ereignisse am kältesten Zeitpunkt des Universums überschlagen sich, als endlich das passiert, was Platon immer gewusst hat: eine menschliche Seele wird wiedergeboren.

 

Hört sich durchgeknallt an? Isses auch. Macht mir aber sehr viel Spaß beim schreiben und wie Lacenaire schon sagte: "Das Stück muss als allererstes dem Autor selbst gefallen". Es folgen ein paar Leseproben ...

Die unglaublich wahre Geschichte unseres Universums und den merkwürdigen Vorkommnissen vor der Wiedervereinigung allen Geistes in direkter Folge der relativen Unwahrscheinlichkeit.

 

Ruhig und ahnungslos legte sich die unter dem possierlichen Namen Milchstraße bekannte Galaxie allmählich in eine leichte Kurve, die sie aufgrund der gerade aktuellen Masseverhältnisverschiebungen im näheren Universum und im Verlauf der nächsten paar hundert Millionen Jahre beschreiben wollte. Die Schwerkraftverschiebung, die notwendig war, um selbst eine eher kleine Galaxie auf eine neue Bahn umzulenken, war enorm, vor allem wenn man bedenkt, dass eine solche Spiralgalaxie wegen ihrer rotierenden Eigenbewegung letztlich wie ein Kreiselstabilisator funktioniert. Die elektromagnetische Schwingung, die die Galaxie beim Einschwenken in die gekrümmte Bahn im in diesen Teil des Universums nur relativ spärlich mit Materie besprenkelten Raum verursachte, hätte sich bei milliardenfachen Zeitraffer ähnlich angehört wie das Quietschen der schlecht aufgeblasenen Reifen eines 63er Lincoln Continental auf einer regennassen Serpentine im Hochschwarzwald. Vorausgesetzt, man hätte zuvor noch schnell ein geeignetes Mikrophon für eine solch großflächige Tonaufnahme im Weltraum konstruiert. Von einer solchen technischen Innovation aber waren sämtliche Zivilisationen auf den 43526 ab der vierten Stufe biologisch aktiven Planeten in dieser noch relativ jungen und mit ihren lediglich zweihundert Millionen Fixsternen auch nicht gerade groß geratenen Spiralgalaxie weit entfernt.

 

Dies galt unter anderen auch für den kleinen, lustigen Wasserplaneten in jenem etwas abseits gelegenen Einsternsystem, das wir Bewohner desselben als Sonnensystem kennen. Keine der drei gerade auf diesem Planeten biologisch am weitesten entwickelten Zivilisationen der Ameisen, Kleinwale und Menschen waren trotz ihrer unterschiedlichen biologischen Konzeption zu einer solchen technischen Glanzleistung in der Lage. Am ehesten hätten vielleicht noch die Delphine auf die Lösung kommen können, aber sie hatten genau wie die Ameisen schon ein paar Millionen Jahre zuvor den Weg der Technisierung wieder verlassen und sich vorerst auf andere Arten der Umweltbeherrschung konzentriert.

Alle drei führenden Tierarten des Planeten Erde arbeiten zur Zeit Ihres Films auch weniger an der Konstruktion solcher Mikrophone, als an ihrer Individuen-übergreifenden Vernetzung und das taten sie dank einer wunderbar abwechslungsreichen Natur mit völlig unterschiedlichen Mitteln. Während die kleinen Ameisen eine ins Stammhirn eingreifende pheromonische Steuerung für die Organisation ihres gesamten Staatenwesens einsetzen, nutzen die Meeressäugetiere wie Delphine und Wale ihre ausgeprägten gesanglichen Fähigkeiten, sich auf akustischem Wege über hunderte von Seemeilen hinweg zu vernetzen, um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen, neue philospohische Gedanken auszutauschen oder auch nur, um sich ein paar Tips in Sachen frischer Fisch zu geben. Menschen hingegen hatten das bewusste Riechen und Hören nahezu eingestellt und konzentrierten sich zunehmend auf den Austausch von Informationen über aufgezeichnete Bilder und die verwirrende Aneinanderreihung merkwür-diger kleiner Zeichen, die sie Ziffern und Buchstaben nennen. So wie diese hier!

Lustig war allerdings, dass erst lange nach der Vernichtung des letzten Faxgeräts einem sonst eher schusseligen, tschechischem Tontechniker in einem Prager Tonstudio während der Audiorestauration eines Films aus den achtziger Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts auffiel, wie ähnlich sich die Übertragungssignale dieser veralteten Technik und die Gesänge der Wale in ihrer Struktur waren. Und tatsächlich, hätten die Menschen noch ein bißchen weiter an der Verfeinerung der Faxgeräte gearbeitet, hätten sie schon gut hundert Jahre vor Wrong Gordon Kratwitschek einen Weg gefunden, mit diesen im Allgemeinen doch recht zugäng-lichen Meeressäugern zu kommunizieren. Knapp vorbei!

Dafür waren sie umso weiter davon entfernt, eine Kommunikation mit den Ameisen zu ermöglichen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach hätte das auch sowieso nichts gebracht. So ziemlich alles, was man zum Beispiel von der gemeinen Roten Wanderameise hätten lernen können, hatten die Menschen im Verlauf ihrer jüngeren Evolution schon von selbst entdeckt: wie man sich durch Städtebau gegen die Unbill unkontrollierbarer Wetterumschwünge schützt, wie man lebensunfähige Spezialisten hervorbringt und sie in strengen Hierarchien organisiert, aber vor allem wie man großangelegte Raubüberfälle durchführt und dabei andere Lebenwesen in Massen tötet oder versklavt. Auch wenn die Roten Wanderameisen in der Natur des kleinen lustigen Planeten durchaus noch als überlegene Meister dieser Strategien gelten durften, die Menschen waren ihnen seit einiger Zeit dicht auf den Fersen.

 

Nachdem die Galaxie auf Kurs gebracht war, blieben ihr nach gängigen Berechnungen nur noch knapp 5 Milliarden Jahre Zeit, wirklich intelligentes Leben hervorzubringen, ehe sich auf Grund der letzten Kursänderung eine Nachbargalaxie namens Andromeda von schräg unten in sie hineinschrauben und im Stile einer klassischen Apokalypse alles und jedes verdampfen würde, dass vorher nicht einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und seiner alten Herkunftsstätte gebracht haben wird. Aus dieser nach dem zukünftigen Stand unserer phyikalischen Erkenntnisse scheinbar unabänderlichen Tatsache ergab sich in der sogenannten planetarischen Evolutionsphilosophie auch die in der Milchstraße gängige Theorie über den Sinn unseres Daseins. Für uns Menschen congenial formuliert vom tibetischen Philosophenzwillingspaar A Xei und Pau Leh und noch vor der Begegnung mit den ersten anderen denkenden Kulturen unserer Milchstraße veröffentlicht in ihrem historisch denkwürdigen Traktat: „Das Dritte Testament - Über den vorläufigen Sinn des Seins“.

 

Dieses grandiose Meisterwerk humanoider Philosophie hätte nach der freundlichen Begeg-nung mit einigen Außerirdischen in den Schriftenkanon des geplanten Instituts für intragalaxiäre Freundschaft, Fachbereich Evolutionsphilosophie, übernommen werden sollen, wo es mit etwa 2147 fast inhaltsgleichen Traktaten von herausragenden Philosophen anderer Planeten das Grundlagenwerk der Denkkunde des interplanetaren Zeitalters in dieser beschaulichen Ecke des Universums gebildet hätte. Der offizielle Tag der Inbetriebnahme dieses Instituts wäre beinahe auch der Beginn einer neuen, galaxiären Zeitrechnung gewesen: ein neues Jahr Null für alle grübelnden Wesen der Milchstraße. Dass es dazu dann doch nicht mehr kam, liegt vor allem an der Geschichte, die keine ist. Aber das nur nebenbei.

 

Die Theorie über den vorläufigen Sinn des Seins nach A Xei und Pau Leh sowie den 2147 außerirdischen Philosophen mit zum größten Teil für unseren Sprachapparat unaussprechlichen Namen besagte übrigens folgendes:

Alle Materie hat durch den Urknall, also den ersten bewegenden Moment, eine innere Unruhe, die sie veranlasst, stets auseinanderzufallen und neue Verbindungen einzugehen. Eine fortlaufende Systematik von unendlichen Testverbindungen, die zwangsläufig dazu führt, dass aus dieser sogenannten toten Materie irgendwann die Grundbausteine biologischen Lebens entstehen. Animosäuren, Einzeller und so weiter. Erste Aufgabe der Materie und somit erste Phase der biologischen Aktivität ist also, Beweglichkeit zu erreichen. Die zweite Phase besteht darin, simple Gencodes zur Speicherung und Weitergabe von Erfahrungen und daraus resultie-renden Vorteilen auf dem Wege der einfachen Fortpflanzung zu ermöglichen. In der dritten Phase entwickeln sich sensorische und kommunikative Organe, die es den Lebewesen gestat-ten, Erfahrungen und die daraus resultierenden Vorteile außerhalb der genetischen Fort-pflanzung weiterzugeben. In der vierten Phase hat das Leben bereits eine so große Eigenbeweglichkeit erreicht, dass nun Erfahrungen gezielt geplant und gemacht werden können, um die wiederum daraus resultierenden Erkenntnisvorteile schneller nutzen zu können. Dies ist die Entwicklungsstufe, in der Forschen, vorausschauendes Denken und Informationsaustausch mit anderen Lebewesen ermöglicht werden. Die fünfte Stufe biologisch aktiven Lebens endlich bringt den sogenannten Geist hervor, der von nun ab beginnt, über die Materie zu herrschen und sie sich zu Nutzen zu machen.

In der sechsten Phase biologisch aktiven Lebens sieht sich der Geist nun vor die größte evolutionäre Aufgabe gestellt: er muss sich von der Materie lösen, um völlig frei in seiner Bewegung zu sein. Dazu öffnen sich nach Ansicht der meisten der 2147 Philosophen mehrere Möglichkeiten. Der Geist entwickelt Strategien, um die ihn umhertragende materiale Biomasse möglichst lange am Leben zu erhalten. Der Geist schafft sich außerhalb der eigenen Materie liegende externe Speichermöglichkeiten für sein Wissen und seine Emotionen wie zum Beispiel Höhlenmalerei, Schriften, binäre Medien und Musik. Und zuletzt – und damit beginnt die siebte Phase – schafft sich der Geist in Überwindung seiner Abhängigkeit von lebender Biomasse und den gewohnten natürlichen Bedingungen eine eigene Natur, die es ihm ermöglichen soll, aus dem Kreislauf von Leben und Sterben auszusteigen und als Geist unabhängig, frei und vor allem unsterblich zu sein. Alles nur, damit sich der Geist eines Tages in sich selbst ausruhen dürfte. Der eigentliche siebente Tag, um mal eine religiöse Anspielung zu wagen.

Wenn man das in einem philosophischen Kernsatz ausdrücken will, hört sich das ungefähr so an: Sinn unseres Seins ist die Befreiung des Geists von der Materie, d.h. die Fähigkeit des phänomenalen Bewusstseins seinen bisherigen Lebensträger zu überleben und somit den Tod seines planetarischen oder gar galaxiären Biomassesystems zu überwinden.

 

Was das bedeutet, kann man leicht veransschaulichen, wenn man das einmal auf kosmische Maßstäbe hochrechnet. Unser kleiner lustiger Planet zum Beispiel, der aus einer fast gleichbleibenden Masse von sogenannter toter Materie besteht, hat im Verlauf seiner Entwicklung eine bestimmte, aber im Vergleich zu seinem Gesamtgewicht doch geringe Menge von Biomasse hervorgebracht, die wiederum bisher ein winziges Stück Geist hervorgebracht hat. Unsere gute alte Erde ist aber keine ewige Einrichtung und die kaum mehr als 80 Meter dünne Schicht Biomasse, die ihn an klimatisch geeigneten Teilen ihrer Oberfläche bedeckt, wird spätestens mit dem Eintreffen unserer Nachbargalaxie Andromeda ihre Aktivität einstellen - sofern ihr das Erlöschen unserer auch nicht gerade groß geratenenen Sonne nicht zuvorkäme.

Das ist die maximale Zeitspanne, die dem sich doch recht gemächlich entwickelnden Geist bleibt, um einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und seiner alten Herkunftsstätte gebracht zu haben, bevor es dort entweder entschieden zu heiß und schnell oder unerträglich kalt und langweilig wird. Und das also ist der Sinn unseres Seins im Klartext: bis uns das ganze Sonnensystem um die Ohren fliegt oder in ewiger Nacht erstarrt, sollten wir es erfolgreich hinter uns gebracht haben, uns eigene und hochmobile Lebensträger zu erschaffen und uns mit deren Hilfe in jeweils nicht akut von Supernovae und anderen schwer kontrollierbaren Hochgeschwindigkeitsereignissen gefährdete Quadranten des Universums zu bewegen.

GANZDICHTDRAN!

 

Dies also war im Groben und Ganzen die geistige Grundlage des interplanetarischen Raumfahrtzeitalters. Und nun Sie fragen sich sicher, was da in diesem Buch noch kommen soll, wenn wir schon im ersten Kapitel die wesentlichen philosophischen Fortschritte der nächsten zweihundert Jahre aufgearbeitet haben. Und das fragen Sie sich sicher zu Recht. Nun, Sie werden aber bemerkt haben, dass in dieser Theorie vom „vorläufigen“ Sinn des Seins die Rede gewesen sein wird und Sie werden im Verlauf Ihres Films auch auf die Begriffe „Übergangsreligion“ und „vorrübergehende Natur“ stoßen; alles Begriffe, die zwar in anderen Qualitäten aber letzten Endes alle daraufhinweisen, dass die Geschichte, die keine ist, noch sehr viel weitere Kreise ziehen wird. Freuen Sie sich darauf.

 

Zunächst muss ich Sie aber auf eine Alltagserkenntnis unseres aktuellen Zeitalters zurückführen, die da besagt, dass all das Große im Kleinen beginnt und darum werden wir uns ganz im Sinne klassisch deduktiver Logik nun zunächst ins Detail begeben, um uns vor dort nach und nach wieder zum großen Ganzen, ja man möchte fast sagen zum Universellen, hochzuarbeiten. Beschäftigen wir uns also mit all den netten Kleinigkeiten und unbekannten Tatsachen des Lebens, die Tooborg Goodluck in schier unermüdlicher Arbeit für uns auf seinen Zettelchen festgehalten hat. Tausende von nun nicht mehr wegzuleugnenden Tatsachen, die in der ersten, oberflächlichen Konfrontation vielleicht nebensächlich oder gar unsinnig erscheinen, deren Unkenntnis Sie aber außer Stande setzen würde, die letzten Konsequenzen der Geschichte, die keine ist, wirklich zu verstehen. Das nur als gutgemeinte Warnung, falls Sie zu den Leuten gehören, die gerne schon vorher mal wissen wollen, wie es ausgeht.

Wenn Ihnen in der Zwischenzeit zu kalt oder langweilig wird, können Sie sich ja mal mit der Frage befassen, in welcher biologisch aktiven Phase der Rest der Menschheit oder auch nur Sie selbst sich zurzeit befinden. Ich verrate Ihnen nicht gerade ein Geheimnis, wenn ich hier andeute, dass man schon allein zu dieser Frage extrem unterschiedlicher Meinung sein kann.