IKONOGRAPHIE DES SCHRECKENS
Seit über zwanzig Jahren mach ich mit meinem Mal-Partner Lothar Krebs Kunstaktionen auf der halben Welt. Jetzt haben wir uns mal vom Auftrag befreit und uns selbst eine schwierige Aufgabe gestellt, die wir in den nächsten Jahren verfolgen wollen.
Mit unserem sehr poppigen, aber gleichzeitig auch sehr artenreichen Puzzle Picture Painting System wagen wir uns mal an die Ikonographie von Kriegsberichterstattung
und Nachrichtenfotografie.
Der Übertrag dieser tief in unserem Gedächtnis eingebrannten Bilder in einen anderen Stil, die Fragmentierung in zufällig gestaltete Einzelstücke und die knalligen Farben sollen die Inhalte
dieser berühmten Fotos, die wir als Vorlagen verwenden, nicht nur konterkarieren, sondern auch im doppelten Sinne blamieren: weil sie Taten und Situationen widerspiegeln, die all unseren
behaupteten Idealen widersprechen - und weil sie die Lust am Schrecklichen bloß stellen.
Das erste Bild der Serie basiert auf einem Foto von den Protesten gegen wahllose Polizeigewalt in amerikanischen Vorstädten. Ein Mädchen im Sommerkleid stellt sich
den vollgepanzerten Polizisten entgegen.
Pure Zartheit gegen Robocops.
Das Bild ist unter Mithilfe der Ausstellungsbesucher während der dreitägigen Ausstellung Ri..Galgata im September 2016 in der Villa Adelheitswert, Bad Homburg, entstanden.
Nebenbei bearbeite ich auch Fotos im PPP Stil in einem elektronischen Zeichenprogramm. Es funktioniert nach demselben Prinzip, das Ausgangsbild in viele kleine Felder zu unterteilen und dann
jedes Feld in einem anderen Malstil zu überarbeiten.
Hier das Bild "Sniper War" als Mahnmal gegen den Bürgerkrieg in Syrien. Drei Busse wurden auf einer Kreuzung aufrecht aufgestellt, um die Passanten vor Heckenschützen zu beschützen ...